Forscher beim Experimentieren
HTWD / Crispin-Iven Mokry
Lucas Kurzweg veranschaulicht seine Forschung im Bereich der Mikroplastik mit einem Live-Experiment beim Nachwuchsforschungssymposium am 07.06.2023.
Erstellt von Forschungskommunikation |

Warum selbst Fahrradfahren zu mehr Mikroplastik in Gewässern beiträgt: Die beste Nachwuchsforschung 2023

Der Chemieingenieur Lucas Kurzweg ist der diesjährige Gewinner des Nachwuchsforschungspreises der HTW Dresden. Er erhielt als Erstplatzierter für sein Promotionsvorhaben mit dem Titel „Untersuchungen zur Transformation von polymeren Materialien – Tribologie, Kohäsion, Adhäsion und Transport in mehrphasigen aquatischen Systemen“ den mit 1.000 Euro dotierten Preis.

Das preisgekrönte Forschungsthema

Mikroplastikpartikel sind polymere Materialien, welche ein weltweit auftretendes Umweltproblem mit bisher nicht abschätzbaren Folgen darstellen. Mikroplastik steht im direkten Zusammenhang mit den großen Krisen unserer Gegenwart: Klimawandel, Verlust an Biodiversität und Umweltverschmutzung. In seiner Arbeit entwickelt Kurzweg eine zeit- und kosteneffiziente Methode zur Bestimmung dieser Kunststoffpartikel in Flusssedimenten. Er untersucht, wie sich die Veränderung von Mikroplastik in der Umwelt auf dessen Anreicherung aus Sedimenten auswirkt und wie Mikroplastik durch Abrieb an der Gewässersohle entsteht. Die Untersuchung solcher Veränderungen trägt zu einem besseren Verständnis des Verhaltens von Mikroplastik während des Transports in einem Fluss bei – eine gute Grundlage zur Erarbeitung maßgeschneiderte Konzepte zum Schutz besonders gefährdeter Ökosysteme.

Mit der Darstellung seines Dissertationsthemas überzeugte der Chemieingenieur die Jury nicht nur in der ersten Bewertungsstufe. Im Rahmen des Nachwuchsforschungssymposiums veranschaulichte er dem Publikum mit einem Live-Experiment, wie selbst das tägliche Fahrradfahren zu Reifenabrieb und somit der Anreicherung von Mikroplastikpartikel in der Umwelt beiträgt. „Meinen herzlichen Glückwunsch an den Gewinner,“ gratuliert Professor Göbel, Prorektor Forschung und Transfer. „Herr Kurzweg und alle Finalisten beim Nachwuchsforschungspreis beweisen mit ihren Themen, dass es wichtig ist schnelle und anwendbare Lösungen für die Krisen unserer Zeit zu schaffen. Darum ist es uns an der HTWD umso wichtiger, genau eben dieser neuen Generation von Forschenden Gehör zu verschaffen und ihre Arbeiten sichtbarer zu machen.“ Lucas Kurzweg promoviert in einem kooperativen Verfahren mit der Technischen Universität Dresden und der Fakultät Landbau/Umwelt/Chemie der HTW Dresden unter der Betreuung von Professorin Kathrin Harre.

Die zweit- und drittplatzierten Arbeiten

Auf dem zweiten Platz qualifizierte sich David Schaarschmidt mit seinem Promotionsvorhaben zum Thema „Zur Beurteilung der Oberflächen- und Materialdegradation zyklisch beanspruchter, vorgespannter Trockenfugen zwischen Betonfertigteilen“. In seiner Arbeit untersucht Schaarschmidt das Langzeitverhalten von modularen Betonfertigteilen und deren Verbindung mittels Trockenfügung. Der Bauingenieur veranschaulichte seine Forschungsarbeit in einem prägnanten Kurzfilm. Dafür erhielt er den mit 500 Euro dotierten Preis. Den dritten Platz sicherte sich Benjamin Härtel aus der Fakultät Maschinebau. In seinem Promotionsvorhaben zum Thema „Entwicklung eines biofidelen Dummys zur Darstellung komplexer Verletzungsentstehungen im Crashverhalten der Fahrzeugsicherheit“ entwickelt er einen Biofidel-Dummy, welcher – anders als übliche Crashtest-Dummys – als Surrogat des menschlichen Körpers wirkt und somit menschliche Verletzungen für bestimmte Belastungsbereiche und Verwendungszwecke anzeigen kann.

Die Verleihung des Preises fand zum neunten Mal an der HTW Dresden statt. Im Rahmen des Dies academicus am 7. Juni 2023 wurden die Gewinner von Rektorin Professorin Salchert und Professor Göbel geehrt. Bereits am Vormittag hatten sich die Nachwuchsforscher den Fragen des großen und interessierten Publikums beim Nachwuchsforschungssymposium gestellt.

Nachwuchsforschungspreis der HTW Dresden

Der Nachwuchsforschungspreis würdigt herausragende Leistungen an der HTW Dresden im Bereich der angewandten Forschung. Bewerben konnten sich Forschende der HTW Dresden und dem ZAFT e.V., die ein kooperatives Promotionsvorhaben aufgenommen haben oder deren Abschluss der Promotion nicht länger als ein Jahr zurückliegt. Die Jury besteht aus den Mitgliedern der Senatskommission Forschung der HTW Dresden.

Weitere Dokumente/ Antragsformulare finden Sie hier: https://www.htw-dresden.de/news

Erstellt von Forschungskommunikation |

Kontakt

M.A. Sophie Tietze

Forschungskoordinatorin

M.A. Sophie Tietze